Definition: Franchising

Der Begriff Franchising – oft auch Konzessionsverkauf genannt – bezeichnet eine Mischung aus direktem Verkauf und indirektem Verkauf einer Geschäftsidee. Gegen Entgelt stellt der Franchise-Geber einem Franchise-Nehmer die Nutzung eines Geschäftskonzeptes zur Verfügung.

Merkmale des Franchisings

  • Vertragliche Vereinbarung eines selbstständigen Unternehmens
  • Auf Dauer angelegte Zusammenarbeit
  • Franchise-Nehmer nutzt im festgelegten Rahmen Rechte des Franchise-Gebers, z.B. Benutzung von Markennamen, Anwendung einer geheimen Rezeptur, Erzeugung und Vertrieb einer Warengruppe
  • Franchise-Nehmer unterstützt Franchise-Geber beim Aufbau und der laufenden Führung des Unternehmens.

Franchisings-Typen

  • Die Unterscheidung wird durch Vertragsinhalt deutlich
  • Waren- und Produktionsfranchising: Bestandteil des Vertrags ist die Produktion sowie der Absatz einer einzelnen Ware oder einer bestimmten Warengruppe
  • Franchising zwischen Groß- und Einzelhändlern: In Deutschland Fachhandelssysteme wie Fressnapf oder OBI. In Amerika jedoch deutlicher verbreitet.
  • Dienstleistungsfranchising: Verschiedene Fastfood-Ketten, Hotelgruppen und Autovermietung.

Vorteile für den Franchise-Nehmer

  • Bei bekannter und etablierter Marke wird der Eintritt in den Markt beschleunigt
  • (Oft) lokales Monopol innerhalb des Systems durch Gebietsschutz
  • Erprobtes Geschäftskonzept und komplettes Leistungspaket wird zur Verfügung gestellt
  • Größenvorteile bei Werbeaktionen oder Einkäufen können genutzt werden
  • Franchise-Nehmer erhält effiziente Arbeitsabläufe, die sich bereits in der Praxis bewährt haben

Vorteile für den Franchise-Geber

  • Vermeiden eines Aufwands zum Filialsystem
  • Franchise-Geber kann für sein Unternehmen ein zugeschnittenes Vertriebsnetz aufbauen
  • Umsatz generieren oder eigene Fixkosten reduzieren durch Serviceleistungen wie Training, Buchhaltung und IT
  • Partizipation bei Einkaufsvorteilen
  • Steigende Attraktivität bei Lieferanten
  • Schnellere Expansionsmöglichkeiten
  • Wirtschaftliches Risiko wird verringert
  • Durch vorgeschaltete Vertragsunternehmen wird in einigen Haftungsfragen das Risiko verringert
  • Weitestgehend freie Vertragsgestaltung

Nachteile für den Franchise-Nehmer

  • Eine Franchise-Gebühr von bis zu 33 % des eigenen Umsatzes muss gezahlt werden
  • Risiko des Imageverlustes durch Aktionen des Franchise-Gebers
  • Hohe Anfangsinvestition
  • Wenig unternehmerische Freiheit und kaum Einfluss auf die Geschäftsplanung
  • Interessenskonflikte zwischen Franchise-Nehmer und -Geber sind möglich
  • Haftungsübernahme für nicht eigene Produkte und Dienstleistungen
  • Keine Franchise-Gesetze in Deutschland

Nachteile für den Franchise-Geber

  • Auf einen Teil der Erträge wird verzichtet
  • Risiko beim Finanzamt als Arbeitgeber von Scheinselbstständigen angesehen zu werden. Dadurch kann das Unternehmen durch zusätzliche Zahlungen und Abgaben belastet werden.
  • Fehlverhalten des Franchise-Nehmers fällt auf Franchise-Geber zurück
  • Aufwendige Kontrollen notwendig

Zusammenfassung

  • Beim Franchising stellt der Franchise-Geber einem Franchise-Nehmer die Nutzung eines Geschäftskonzeptes zur Verfügung.
  • Franchising wird vertraglich vereinbart
  • Es gibt verschiedene Franchising-Typen. In Deutschland sind Waren- und Produktionsfranchising sowie Dienstleistungsfranchising verbreitet.
  • Es gibt viele Vor- und Nachteile für Franchise-Geber und – Nehmer