Definition: Kaufkraft

Als Kaufkraft wird zum einem das Potenzial eines Kunden oder einer Kundengruppe bezeichnet, Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. In der Regel ist die Kaufkraft unmittelbar an das Einkommen der Kunden gebunden, aber auch weitere Faktoren wie Sparquote und Inflation beeinflussen die Kaufkraft. In Hinblick auf die Geldwertstabilität wird mit dem Begriff Kaufkraft der Währung die Gütermenge bezeichnet, die mit einen bestimmten Geldbetrag gekauft werden kann.

Kaufkraft des Kunden

Die Kaufkraft eines Kunden oder einer Kundengruppe bestimmt sich maßgeblich aus dem verfügbaren Einkommen, denn nur dieses Geld kann für Produkte und Dienstleistungen ausgegeben werden. Mit steigenden Einkommen nimmt die Kaufkraft tendenziell zu.

Geschmälert wird die Kaufkraft jedoch um die Sparquote. Denn das gesparte Geld wird nicht für Waren und Dienstleistungen verausgabt. Tatsächlich handelt es sich beim Sparen aber um eine Verlagerung der Kaufkraft in die Zukunft. Denn Sparen führt dazu, dass man in Zukunft mehr Geld zur Verfügung hat.

Die Kaufkraft lässt sich nicht nur individuell bestimmen, sondern auch über bestimmte Bevölkerungsgruppen summieren. So können arme und reiche Bevölkerungsgruppen durch die Kaufkraft unterschieden werden. Auch unterschiedliche Regionen und Länder können aufgrund der wirtschaftlichen Strukturen über eine unterschiedliche hohe Kaufkraft verfügen. In strukturschwachen Regionen liegt die Kaufkraft in der Regel deutlich unterhalb der Kaufkraft, die in strukturstarken Regionen anzutreffen ist.

Inflation und Kaufkraft

Neben der Höhe des Einkommens nimmt auch die Geldwertstabilität großen Einfluss auf die Kaufkraft, weil sich über den Preismechanismus immer Gleichgewicht zwischen verfügbaren Waren und verfügbarem Geld einstellt. Ist viel Geld auf dem Markt vorhanden, so steigen die Preise. Diese inflationäre Entwicklung führt zugleich dazu, dass für den gleichen Betrag weniger Waren und Dienstleistungen gekauft werden können, die Kaufkraft nimmt ab. Man spricht von Geldentwertung. Umgekehrt für eine Deflation mit sinkenden Preisen dazu, dass mit dem gleichen Betrag mehr Waren und Dienstleistungen gekauft werden können. Die Währung wird gestärkt.

Das wichtigste auf einen Blick

  • Kaufkraft bezeichnet in der Realwirtschaft das Potenzial des Kunden Waren und Dienstleistungen zu kaufen.
  • Die Kaufkraft der Währung bezeichnet den Warenmenge, die mit einem bestimmten Betrag gekauft werden kann.
  • Die Kaufkraft der Kunden ist von Einkommen und Sparquote abhängig. Sie steigt mit dem Einkommen und sinkt mit der Sparquote.
  • Die Kaufkraft der Währung wird maßgeblich von der Geldwertstabilität bestimmt.