Definition: Polypol

Polypol (wörtlich: “Verkauf durch Viele“) bezeichnet in der Mikroökonomie eine Marktform, bei der sich viele Anbieter und viele Nachfrager gegenüberstehen.

Video: Marktformen (Monopol, Oligopol, Polypol)

Charakteristische Merkmale

Im Gegensatz zum monopolistischen Marktform, bei der ein Einzelner als alleiniger Verkäufer einer Ware auftritt, charakterisiert sich das Polypol durch einen starken Wettbewerb ohne eine Form von Machtpositionen. Grundsätzlich stellt das Polypol in Deutschland den Normalfall eines Marktes dar. Es herrscht ein reger Wettbewerb zwischen vielen Anbietern und vielen Nachfragern.

“Viel” ist in diesem Sinne eine relative Bezeichnung. Es kann durchaus eine geringe Anzahl an Anbietern einer millionenfachen Nachfrage gegenüberstehen. Auch in diesem Fall kann von einem Polypol die Rede sein. Das Polypol gilt als die beste Form der Marktwirtschaft. Grundsätzlich setzt das Polypol einen vollkommen Markt unter vollständiger Konkurrenz voraus.

Anbieter

Aufgrund seines geringen Anteils am Markt, kann ein Anbieter nicht direkt Einfluss auf den Markpreis nehmen. Daraus folgt, dass eine Änderung des Preises durch einen einzelnen Anbieter nicht unmittelbar dazu führt, dass andere Anbieter gleichermaßen mitziehen und ihren Preis ebenfalls ändern.

Nachfrager

Auch der Nachfrager vermag den Marktpreis wenig zu beeinflussen. Ihm fehlt es an einer entsprechenden Macht. Auf der Seite der Nachfrager entsteht aber so die Möglichkeit, denjenigen Anbieter auszuwählen, der das billigere Gut anbietet.

Im Ergebnis

Insgesamt für diese Marktform dazu, dass Anbieter und Nachfrager unter vollständiger Konkurrenz den Markpreis lediglich als Preisannehmer, d.h. ohne eine Einfluss auf Preisbewegung und nur als Mengenanpasser, also Unternehmen unter polypolitischer Marktbedingungen, die aufgrund ihres geringfügigen Marktanteils durch ihre Produktionsmenge ebenfalls keinen Einfluss auf den Markpreis haben.

Beispiele des Polypols

Als Polypol sind einige Märkte zu nennen, auf denen ein Preiskampf herrscht und die Preise von einzelnen Anbietern festgelegt werden können:

  • Arbeitsmarkt
  • Supermarkt
  • Gebrauchtwaren-, Wohnungsmarkt etc.

Das wichtigste auf einem Blick

  • es stehen sich viele Anbieter und viele Nachfrager gegenüber
  • Gegensatz zum Monopol
  • einzelne Anbieter und Nachfrager haben keine große Einflussnahme auf den Marktpreis
  • Nachfrager hat die Möglichkeit, den für ihn billigsten Anbieter einer Ware auszuwählen
  • sorgt für einen intensiven Wettbewerb ohne Machtformen am Markt

Comments

  1. Meister-Yoda

    Im Video ist das Oligopol genau falschrum erklärt.

    Angebotsoligopol, bedeut wenige Anfrager.
    Und demnach Bedeutet Nachfrageolipopol wenige Nachfrager.

    Das hast du leider genau andersherum erklärt und auf den Bildern.