Definition: Vertikale Diversifikation

Bei der vertikalen Diversifikation handelt es sich um eine Strategie der besseren Marktbearbeitung und -durchdringung, bei der ein Unternehmen sein Sortiment bzw. seine Angebotspalette erweitert. Stellt es beispielsweise für den Endverbraucher geeignete Produkte her, dann steigt das Unternehmen zusätzlich in das Geschäft mit Vorprodukten davon oder weiterverarbeiteten Produkten ein. Anders als bei der horizontalen Diversifikation.

Die vertikale Diversifikation sichert Größeneffekte und Wettbewerbsfähigkeit

Die Entscheidung für die vertikale Diversifikation ist nicht immer sehr einfach zu treffen. Im Grunde geht es darum für die bestehenden Sortimente an Zwischen-, Halbfertigprodukten und vielleicht auch Rohstoffen neue Abnehmer zu finden. Eine Hauptgefahr ist eine etwaige Vernachlässigung des Endkunden mit seinem möglicherweise hohen Deckungsbeitrag und seiner hohen Zahlungsbereitschaft. Und trotzdem Mehrumsatz zu tätigen.

An jedem Produkt des herstellenden Gewerbes – wie beispielsweise auch im Lebensmittelhandel – kann dies verdeutlicht werden. Die unternehmerische Entscheidung lautet dann beispielsweise Schokolade und Pralinen nur in abgepackter Form für Endkunden anzubieten oder die entsprechenden Vorprodukte wie Nougatbarren oder -würfel, Milchprodukte und Aromen auch an die Weiterverarbeiter zu verkaufen. Einer geringeren Umsatzrendite steht dann eine erheblich ausgeweitete Umsatzmenge gegenüber. Es geht also um das Abschätzen des “Trade offs” aus der Substitution der eigenen Produkte durch Fremdprodukte und den Gewinnen aus Rohproduktweiterverkauf.

Das erfolgreichste Beispiel für eine laterale Diversifikation sind wohl die internationalen Textilhersteller, die von der dortigen Auftragsfertigung, dem Export in asiatischen Ländern bis hin zum Einzelhandel die meisten Wertstufen im eigenen Konzern halten möchten. Und das obwohl sie ein sehr breites Sortiment aus verschiedenen Marken hat.

Zusammenfassung Vertikale Diversifikation:

  • Es ist eine Markterweiterungsstrategie bei der meist bestehende Produkte verschiedener Fertigungsstufen neuen Kunden angeboten werden.
  • Ein Unternehmen bearbeitet mit dem gleichen Sortiment unterschiedliche Zielgruppen
  • Hauptziel der Strategie sind ein steigender Marktanteil und die Verbesserung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit