Definition: Ökonomisches Prinzip

Mit dem Ökonomischen Prinzip bezeichnen Wirtschaftswissenschaftler die Annahme, dass Menschen zweckrational handeln, indem sie eingesetzte Mittel und Ertrag in ein Verhältnis setzen und versuchen, ihren Nutzen oder ihren Gewinn zu maximieren.
ökonomisches prinzip

Unterschiedliche Formen des Ökonomischen Prinzips

Grundsätzlich werden drei verschiedene Formen des rationalen Handeln unter dem Begriff des Ökonomischen Prinzips zusammengefasst. Allen Formen des Ökonomischen Prinzips ist gemeinsam, dass ein rationales Handeln der Wirtschaftssubjekte unterstellt wird.

  1. Minimalprinzip: Beim sogenannten Minimalprinzip versucht der Wirtschaftsakteur, das gesetzte Ziel mit einem minimalen Einsatz von Mitteln (Kapital, Boden, Arbeit etc.) zu erreichen. So folgt der Hausbau dem Minimalprinzip, wenn Gestaltung und Form des Hauses feststehen und der Bauherr nach der preiswertesten Umsetzung der Pläne sucht.
  2. Maximalprinzip: Beim Maximalprinzip versucht man, mit einer festgelegten Menge verfügbarer Mitteln einen möglichst größtmöglichen Ertrag zu erwirtschaften. Im Beispiel des Hausbaus stehen hier Baumaterialien und ihre Menge fest. Der Bauherr versucht, mit dem verfügbaren Ressourcen ein möglichst große Haus zu bauen.
  3. Optimumprinzip: Das Optimumprinzip sucht nach der besten Kombination von eingesetzten Mitteln und Ertrag. Es gilt also den Einsatz der Mittel zu optimieren. Beim Hausbau stellt sich nach dem Optimumprinzip die Frage, wie ein komfortables Haus mit einem angemessenen Aufwand gebaut werden kann.

Kritik am Ökonomischen Prinzips

In der modernen Wirtschaftswelt ist das ökonomische Prinzip in den oben genannten Varianten stark verbreitet. In nahezu allen Wirtschaftsbereichen versuchen die Wirtschaftssubjekte rational zu handeln und dem Ökonomischen Prinzip zu folgen. Dennoch ist das Ökonomische Prinzip nicht unumstritten.

Hauptsächlich wird die Fixierung auf die Rationalität kritisiert:

  • Denn erstens sind nicht alle Entscheidung rein rational zu treffen. Im Konsumverhalten entzieht sich z. B. die Wahl eines bestimmten Markenproduktes oft der rationalen Begründung, weil eine andere Marke die gleiche Funktionalität besitzt.
  • Zweitens wirken sich nicht alle Faktoren bei einer Entscheidung unmittelbar ökonomisch aus. Ein Beispiel ist hier der Umweltschutz, der zweifelsfrei notwendig ist, ohne das Kosten und Nutzen direkt in die ökonomische Kalkulation einfließen können.
So lässt sich in der Wirtschaftswelt immer wieder die Abweichung vom Ökonomischen Prinzip feststellen.

Das wichtigste auf einem Blick

  • Das Ökonomische Prinzip geht vom rationalen Handeln der Wirtschaftssubjekte aus.
  • Die Wirtschaftssubjekte handeln nach dem Ökonomischen Prinzip, wenn sie eingesetzte Mittel und Ertrag in ein rationales Verhältnis setzen.
  • Es gibt unterschiedliche Formen des Ökonomischen Prinzips.
  • Nicht immer wird das Ökonomische Prinzip in der Realität umgesetzt.